50 Jahre Gerätehaus

Feuerwehrdomizil feiert Geburtstag

Es ist wahrlich keine Schönheit und wird auch voraussichtlich keinen Architekturpreis mehr gewinnen. Aber vielleicht gerade deshalb ist der Feuerwehr Niederscheld ist ihr Gerätehaus in der Mühlgasse über die Jahre ans Herz gewachsen. Am 15. Dezember 1972 wurde das Gebäude offiziell an die Feuerwehr übergeben und ist seitdem Heimat der Brandschützer in Niederscheld.

Vor dem Bau des Gerätehauses war die Feuerwehr Niederscheld in den Räumen der alten Schule untergebracht. Da die Größe aber nicht ausreichte um alle Fahrzeuge unterzubringen musste ein Fahrzeug im alten Rathaus untergebracht werden. Da es auch keine Umkleidemöglichkeiten gab hatten die Einsatzkräfte ihre Einsatzkleidung zu Hause.

Durch die Umgestaltung der Ortsdurchfahrt musste das alte Rathaus abgerissen werden und die Feuerwehr verlor damit die Garage für ein Fahrzeug. Die damals politisch eigenständige Gemeinde Niederscheld entschloss sich die alte Schule abzureißen und an deren Stelle das neue Gerätehaus sowie Räumlichkeiten für die Gemeindeverwaltung zu errichten.

Im März 1972 wurde mit der Errichtung begonnen und bereits im Juli konnte Richtfest gefeiert werden. Zur Übergabe an die Wehr im Dezember 1972 war neben dem damaliger Bürgermeister Erich Zimmermann auch der Kreisbrandinspektor Siegfried Hermann und der Architekt des Gerätehaus Karl Haus erschienen. Des Weiteren hatte es sich auch Landrat Dr. Rehrmann nicht nehmen lassen der Einweihung beizuwohnen.

Die Kosten für den Neubau hatten Insgesamt 512.000 DM betragen und die Planer sowie die Gemeindeverwaltung hatten damals Weitblick bewiesen. Obwohl die Wehr zu dem damaligen Zeitpunkt nur mit zwei Fahrzeugen ausgerüstet war, verfügte der Neubau über drei „Großgaragen“. Ein Umstand, der sich später als günstig herausstellte, als 4 Jahre später ein weiteres Fahrzeug durch die Gemeinde Niederscheld angeschafft wurde.

Im Rahmen der Feierstunde überreichte Architekt Karl Haus symbolisch den Schlüssel zur Eingangstür an Bürgermeister Erich Zimmermann, der den Schlüssel sodann an den Kommandanten der Wehr, Ortsbrandmeister Karl Peter weiterreichte.

Über die Jahre hat das Gerätehaus den Frauen und Männern der Schelder Wehr gute Dienste geleistet, blieb aber im Grunde nahezu unverändert. Mit viel Eigeninitiative passten die Einsatzkräfte das Haus an die sich ändernden Gegebenheiten an und hielten es in Schuss

Die Vorschriften für Gerätehäuser haben sich aber immer wieder verändert und das Domizil in der Mühlgasse entspricht nicht mehr den aktuellen Vorgaben. Dies wurde auch durch den hessischen Prüfdienst mehrfach angemerkt. Da es am jetzigen Standort keine Möglichkeiten gibt die Mängel zu beheben wurde mit den Planungen für eine neue Unterkunft begonnen. Aufgrund der erforderlichen Größenvorgaben steht allerdings kein ausreichend großer Baugrund im Ortskern zur Verfügung und ein Gelände im Gewerbegebiet Schelder Hütte wurde ausgewählt. Bis zum Baubeginn wird allerdings noch ein gewisser Zeitraum vergehen und die damalige Bauzeit von lediglich 8 Monaten dürfte bei dem Neubau auch überschritten werden. Daher wird der 50. Geburtstag des Gerätehaus nicht der letzte gewesen sein, den die Wehr ihn ihrem Gerätehaus feiern wird.

Fotos: Archiv Feuerwehr Niederscheld